"Für uns seid ihr nicht mehr wegzudenken vom Gelände des Klosters Eberbach“, begrüßte Martin Blach, Vorsitzender des Vorstandes, die Gärtnergruppe aus dem Sankt Vincenzstift zum Auftakt des gemeinsamen Grillfestes.
Drei Tage in der Woche unterstützen sechs Gärtnerinnen und Gärtner der Rheingau Werkstätten Rüdesheim zusammen mit einem Gruppenleiter das Klosterteam bei der Pflege des großen Klostergeländes. Seit zehn Jahren wird gemäht, geschnitten und Unkraut gejätet. Und das immer mit vollem Einsatz.
Dass beide Seiten voneinander lernen können, zeigt sich immer wieder. Die vielen kleinen, vermeintlich einfachen Tätigkeiten, sind im Alltag immens wichtig. Gerade dann, wenn die Spezialisten der Gruppe am Werke sind, und hingebungsvoll und begeistert über Stunden hinweg Unkraut jäten, können die Klostermitarbeiter manchmal nur staunen „Wir lesen Beratungsbücher, während die Aulis, wie wir sie liebevoll nennen, einfach im Hier und Jetzt leben. In der Arbeit mit ihnen findet auch für uns eine Entschleunigung statt und die Menschlichkeit rückt in den Vordergrund“, so beschreibt es Ronny Weiß, der als Leiter der Abteilung Infrastrukturelles Gebäudemanagement und damit der Außenanlagen auch Hauptansprechpartner im Kloster für die Gärtnerinnen und Gärtner ist. Die Begeisterung für Kleinigkeiten ist eine Bereicherung des Klosterlebens. Dabei leistet das Team der Garten- und Landschaftspflege unglaublich viel, erstaunlich schnell und ausgesprochen akkurat.
Mit ihrem Einsatz tragen die Gärtnerinnen und Gärtner aus dem Sankt Vincenzstift zum Erhalt der Klosteranlage bei und so wurde beim gemeinsamen Grillfest auf die gute Zusammenarbeit in den nächsten zehn Jahren angestoßen. Blach dankte abschließend auch besonders allen Anleitern und Verantwortlichen im St. Vincenzstift – an der Spitze Dr. Caspar Söling, Sprecher der Geschäftsführung, der Werkstattleiterin Martina Hewing und dem ehemaligen Werkstattleiter Werner Thorn, der die Zusammenarbeit maßgeblich initiierte.
Über das Sankt Vincenzstift
Das Sankt Vincenzstift begleitet Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung oder Lernbehinderung auf ihrem Weg im Leben. Die 1893 gegründete karitative Einrichtung bietet zahlreiche Wohn-, Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Neben Angeboten auf dem Zentralgelände in Aulhausen gibt es auch dezentrale Wohnangebote im Rheingau und im Rhein-Main-Gebiet. Vier Schulformen – darunter eine inklusive Grundschule-, Werkstätten, Angebote für Senioren und zur Gestaltung des Tages ergänzen die Angebotspalette für Menschen mit Beeinträchtigung. Die Sankt Vincenzstift gGmbH ist Mitglied der Josefs-Gesellschaft gGmbH (JG-Gruppe).
Über das Kloster Eberbach und die Stiftung
Das knapp 900 Jahre alte, ehemalige Zisterzienserkloster Eberbach im Rheingau ist ein magischer Ort, an dem Tradition und Zukunft, Begegnung und Dialog, Werte und Ideen eine fruchtbare Symbiose eingehen. Der Schutz und Erhalt dieses herausragenden Kulturdenkmals ist die Kernaufgabe der gemeinnützigen Stiftung Kloster Eberbach. Dazu gehören, neben dem aufwendigen Unterhalt und Betrieb der denkmalgeschützten Klosteranlage, die Förderung kultureller Projekte und die Öffnung für die breite Öffentlichkeit. Besucherinnen und Besucher im Kloster die Bedeutung von Kulturgut erlebbar zu machen und zukunftsrelevant zu vermitteln, ist das erklärte Ziel. Der traumhafte Ort bietet den idealen Rahmen für inspirierende Begegnungen von Menschen und auch die Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Kultur, Gesellschaft und Tradition sowie der Förderung des Wertebewusstseins von jungen Menschen. So versucht die Stiftung in authentischer Weise ihrer Rolle als Impulsgeber für geistig-kulturellen und gesellschaftlichen Fortschritt gerecht zu werden.
Parallel zur einmaligen Generalsanierung (begonnen im Jahr 1986) übertrug das Land Hessen 1998 die gesamte Liegenschaft Kloster Eberbach auf die öffentlich-rechtliche Stiftung, die seitdem die Mittel für die dauerhafte Erhaltung und für die laufenden Kosten der historischen Klosteranlage selbst erwirtschaften muss. Sie finanziert sich über Eintrittsgelder, Spenden, Führungen, Veranstaltungen, Miet-und Pachteinnahmen.
Der Stiftungsauftrag: Werte erhalten, Zukunft gestalten, Dialog fördern