Bereits seit 2003 bietet das Kloster in seinem integrativen Kloster-Café eine betriebsintegrierte Beschäftigung an. Durch diese Zusammenarbeit besteht ein langjähriger Kontakt, der zu der Nutzungsmöglichkeit des Kunstkellers führte.
Die Ausstellung gibt in erster Linie einen Überblick über die künstlerischen Tätigkeiten der Beschäftigten aus der kreativen Arbeitsgruppe „Weiße Nase“. Das Atelier „Weiße Nase“ besteht in seiner aktuellen Form seit 2007 und ist ein Arbeitsbereich der Rheingau Werkstätten Rüdesheim. Der Titel „eigen.ART“ kokettiert als Wortspiel mit den vermeintlichen Eigenarten der Menschen, die jedes Individuum einzigartig machen.
Gleichzeitig kann der Titel auch als eigene Kunst gelesen werden und verweist auf die individuelle Freiheit und auch Eigenständigkeit im kreativen Arbeiten der Künstler:innen mit einer geistigen Beeinträchtigung. Die Beschäftigten nutzen unterschiedliche Medien, wie Filz-, Bunt- oder Wachsmalstifte, die Ausstellung wird jedoch von Malerei mit Acrylfarben auf Leinwand dominiert. Die Serie der Klebebilder, die durch Abkleben und Schichtung unterschiedlicher Farben entstehen, stellen trotz gleicher Technik durch ihren individuellen Duktus auch ihre künstlerische Eigenständigkeit dar.
Auch wenn der Titel der Ausstellung die Eigenständigkeit der Künstler:innen in den Vordergrund stellt, zeigt sie, wie die unterschiedlichen Fähigkeiten in Projekten zusammengebracht werden können und sich gegenseitig ergänzen. Ein Beispiel für diese ergänzenden Fähigkeiten sind die Pappmaché-Skulpturen nach dem Vorbild von Niki de Saint Phalles „Nanas“. Auch die Werkgruppe „Wunsch und Wirklichkeit“ entstand in Gruppenarbeit und kombiniert die Techniken von Malerei und Assemblage.
Neben Werken der zehn Beschäftigten des Ateliers werden zudem Werke von Künstlern ausgestellt, die in direkter Verbindung zum Atelier stehen.