Sankt Vincenzstift, Rüdesheim am Rhein

„Den Bedarfen in der Eingliederungshilfe Rechnung getragen“

- Sankt Vincenzstift eröffnet im Rahmen des ersten Sommerfestes nach Corona

drei neue Wohnhäuser für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung

- Spezielle pädagogische Konzepte entwickelt

 

 

Rüdesheim, den 03. Juli  2022.- Drei Häuser, die den aktuellen Entwicklungen und Bedarfen in der Eingliederungshilfe Rechnung tragen, wurden am Rande des Sommerfestes im Sankt Vincenzstift offiziell eröffnet: Das Haus am Rosengarten sowie die Häuser Jakob und Levi am Bachweg, alle im Vincenzpark gelegen.

 

Das Haus am Rosengarten macht Wohnangebote für Erwachsene mit geistiger Beeinträchtigung und zusätzlich mit Demenz oder anderen Verhaltensproblematiken. Die beiden Wohngruppen Magdalena und Gabriel wurden bereits im Herbst 2019, bzw. im Frühjahr 2020 bezogen, konnten jedoch wegen Corona bislang nicht auch offiziell eingeweiht werden. Die Häuser am Bachweg wurden für Kinder und Jugendliche errichtet, die geistig beeinträchtigt und darüber hinaus verhaltensauffällig sind. Die Kinder und Jugendlichen werden im Juli in die beiden Häuser, Haus Jakob und Haus Levi, einziehen.

 

„Wir alle mussten lange auf den heutigen Tag warten - Corona hat unsere Zeitplanung ordentlich durcheinandergewirbelt“, so der Sprecher der Geschäftsführung Dr. Caspar Söling zur Begrüßung der Gäste, darunter Staatsminister Kai Klose, Landrat Frank Kilian sowie die Bürgermeister Klaus Zapp und Ivo Reßler. „Umso mehr freue ich mich, dass wir heute die drei neuen Häuser, die auf neuen pädagogischen Konzepten basieren, gemeinsam offiziell ihrer Bestimmung übergeben können.“

 

„Die pädagogischen Konzepte aller drei Häuser tragen den aktuellen Entwicklungen in der Eingliederungshilfe Rechnung“, erläuterte die Pädagogische Geschäftsführerin Jolante Greger. „Auch Menschen mit Beeinträchtigung werden immer älter und benötigen als Senioren eine besondere, auf ihre Bedürfnisse angepasste Begleitung. Deshalb haben wir im Haus am Rosengarten auch eine beschützende Wohngruppe für beeinträchtigte Menschen mit Demenz oder Verhaltensproblematiken.“

 

Die Häuser Levi und Jakob seien für beeinträchtigte Kinder und Jugendliche mit Verhaltensproblematiken konzipiert. „Die Mitarbeiter:innen gewährleisten eine besondere und intensive Unterstützung in der pädagogischen Förderung und Betreuung. Dies ist unter anderem möglich durch weniger Leistungsnehmer:innen pro Wohngruppe als bisher und ein besonderes Raum- und Betreuungssetting“, so Jolante Greger. Die Kinder und Jugendlichen würden entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse mit einem besonderen, innovativen pädagogischen Konzept gefördert und betreut, das sowohl pädagogische als auch therapeutische Inhalte vereint.

 

„Neben den allgemeinen Schwierigkeiten und Verzögerungen, denen jeder begegnet, der aktuell baut, war es nicht einfach, neue Mitarbeiter:innen für diese besonderen Wohnformen zu finden“, sagte Dr. Caspar Söling. „Denn für die Wohnangebote gilt eine höherer Betreuungsschlüssel, so dass wir nicht ausschließlich auf vorhandenes Personal zurückgreifen konnten.“ Der bundesweite Fachkräftemangel sei nicht nur an Flughäfen zu spüren, sondern auch in der Eingliederungshilfe ein immer größer werdendes Problem. Das Unternehmen habe bereits eine Reihe von Personalmarketingmaßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften entwickelt und umgesetzt. Aber alleine sei das nicht zu schaffen, wandte er sich an den Minister für Soziales und Integration, Kai Klose. „Ich bitte Sie um stärkere Unterstützung bei der Suche und Ausbildung von Heilerziehungspfleger:innen. Wir brauchen einen runden Tisch speziell für die Eingliederungshilfe, die sonst leicht übersehen wird.“

 

Die Häuser:

Häuser am Bachweg: Haus Levi und Haus Jakob:

Die beiden nebeneinander liegenden Häuser am Bachweg mit insgesamt 24 Wohnplätzen und zwei Kurzzeitplätzen sind ein Wohnangebot für Kinder und Jugendliche mit zusätzlichen Verhaltensauffälligkeiten oder intensiven Betreuungsbedarfen. Beide Häuser mit weitläufigem Raumkonzept, hohem Personalschlüssel und spezieller Ausstattung haben einen besonderen Schwerpunkt.

Haus Jakob umfasst zwei kooperierende Kleingruppen à sechs Bewohner:innen mit dem Schwerpunkt „Autismusspektrumstörungen und/ oder intensivem Betreuungsbedarf“. Das daneben liegende Haus Levi umfasst ebenfalls zwei kooperierende Kleingruppen à sechs Bewohner:innen, jedoch mit dem Schwerpunkt „herausfordernde Verhaltensweisen und/oder intensivem Betreuungsbedarf“.

 

Haus am Rosengarten

Im Haus am Rosengarten werden 25 Erwachsene mit einer geistigen Beeinträchtigung betreut, und dies mit zwei unterschiedlichen Konzepten. Im Erdgeschoss wohnen 13 Erwachsene mit einer geistigen Beeinträchtigung, im 1. Stock zwölf Erwachsene mit geistigen Beeinträchtigungen und zusätzlichen Verhaltensproblematiken. Darüber hinaus gibt es im Haus am Rosengarten noch Räume für die Gestaltung des Tages, sowohl als Teil der Wohneinheiten als auch als eigenständige GdT.

 

Finanzierung:
„Die Verhandlungen mit den Leistungsträgern basierten auf den neuen sozialpolitischen Eckpunkten“, so Andreas Sipf, Kaufmännischer Geschäftsführer. „Wir sind allen an den Gesprächen Beteiligten sehr dankbar für die intensive gemeinsame Bearbeitung, an deren Ausgang es uns möglich war, diese Baumaßnahmen umzusetzen.“

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