Rüdesheim-Aulhausen, den 13. August 2019.- Känguru und Panda heißen die diesjährigen ersten Klassen der Inklusiven Grundschule der Vincenzschule Aulhausen. Damit starten an der „Schule für Alle“ bereits zum achten Mal Grundschüler mit und ohne Beeinträchtigung in den gemeinsamen Schulalltag. Das 2012 neu eingerichtete Angebot erfreut sich weiter großer Beliebtheit und startet auch dieses Jahr zweigleisig – das war mit einer Ausnahme jedes Jahr so. „Die Eltern nennen uns immer wieder die Inklusion, die individuelle Förderung, kleine Klassen und den gemeinsamen Unterricht durch Grund- und Förderschullehrer als Gründe für die Entscheidung, ihr Kind zu uns zu schicken“, berichtet Alice Doberschütz, die Rektorin der Vincenzschule Aulhausen. Auch das gemeinsame Lernen und Leben von beeinträchtigten und nicht beeinträchtigen Schülern spiele eine große Rolle. „Wir beobachten bei den Kindern im Lauf der vier Grundschuljahre eine Entwicklung von sozialen Kompetenzen, die sie ihr ganzes Leben prägen können. Aber auch das gemeinsame Lernen wird dadurch gestärkt.“ Jeden so zu akzeptieren wie er ist, aufeinander Rücksicht zu nehmen, füreinander da zu sein, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen, aber auch die der Mitschüler, seien wichtige Schritte ins Leben.
Voller Spannung und Vorfreude warteten die 37 Kinder der beiden ersten Grundschulklassen nach dem gemeinsamen Gottesdienst auf den Start ihres ersten Schultages. Pro Klasse werden 18, bzw. 19 Mädchen und Jungen die kommenden vier Jahre gemeinsam die Schule besuchen. Rund ein Drittel der Kinder hat eine Beeinträchtigung. Dabei handelt es sich um Lernbeeinträchtigungen, emotional-soziale Beeinträchtigungen, um Körperbehinderungen sowie geistige, Sprach- und Hörbehinderungen. Das Einzugsgebiet der Inklusiven Grundschule umfasst seit Beginn den gesamten Rheingau. In diesem Jahr kommen die Kinder aus Rüdesheim, Aulhausen, Assmannshausen, Geisenheim, Oestrich-Winkel, Stephanshausen, Presberg, Eltville und Erbach.
Die Kinder wurden im Rahmen der Einschulungsfeier alle namentlich begrüßt und ihren Klassen zugeteilt, ein buntes Programm mit Musik und Spiel der höheren Klassen rundete die Feier ab. Anschließend ging es in die Schulklassen, wo die Kinder ihre künftigen Mitschüler und Lehrer kennen lernten. Neben den Grund- und Förderschullehrern unterstützen ein Pädagogische Fachkraft und eine Nichtfachkraft den Schulalltag. Der Fachunterricht wird durch Fachlehrer gewährleistet. Für jedes Kind wird ein eigener Förderplan erstellt und mit dem Kind und den Eltern besprochen. Dieser Plan wird regelmäßig überprüft, die Fortschritte festgehalten und neue Ziele festgelegt, an denen gearbeitet werden soll. Diese können sowohl Lerninhalte als auch das Sozialverhalten betreffen.
Die diesjährigen Klassennamen spiegeln die Philosophie der Inklusiven Grundschule der Vincenzschule Aulhausen wider: Es wird Kängurus geben, die große Sprünge machen, und Pandas, bei denen es eher gemächlich vorangeht. Alle, Kängurus und Pandas, werden so gefördert und gefordert, wie es ihrer individuellen Fortbewegungsart und Schnelligkeit entspricht. Damit sie alle an ihr Ziel kommen.